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Exkursion nach Aachen am 29.6.202

Exkursion Aachen
Rheinbach, den 14.07.2024
Rolf Greiff
Freundeskreis Römerkanal e. V.
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Telefon: 02226 - 8994892
E-Mail: l.b.euskirchen@web.de

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Der Erfolg einer Aufklärung in einem Kriminalfall – das wissen wir Zuschauer beim sonntäglichen TATORT zu schätzen - hängt nicht nur von einer geduldigen Spurensuche am Tatort und im Umfeld des Mordopfers ab, sondern in zweiter Linie auch von den logischen Schlüssen aufgrund der gefundenen Spuren. Hierbei ist viel Phantasie bei der Rekonstruierung des Tatvorgangs gefragt, um eben diese stummen Hinweise am Tatort richtig zu deuten.
In gewisser Weise tun sich da Parallelen zur Arbeit eines Archäologen auf. Er entdeckt am Fundort beispielsweise Mauerreste, Keramikscherben, Brandspuren und vieles mehr. Vielleicht hat er sogar das Glück, Münzen zu finden. Sie sind nämlich ein Segen für die Datierung, weil die Prägung einen gewissen Zeitrahmen einräumt. Um das aber zu wissen, braucht man auch eine Quelle, die hier z. B aufgrund eines Kaiserportraits gesicherte Auskünfte gibt. Oft helfen auch Vergleiche mit ähnlichen Stücken von anderen Fundorten, die schon eine genauere Datierung erfahren haben.
Mauerreste
Der Aachener Stadtarchäologie Andreas Schaub ist ein solcher Spurenleser und –deuter.
Seit 18 Jahren schon widmet er sich besonders der römischen Aachener Stadtgeschichte und zeigt anhand der Ausgrabungen und Funde, dass neben der alles überstrahlenden Bedeutung Aachens als Kaiserpfalz der Karolinger dieser Standort als „civitas“ einen nicht unbedeutenden Rang im Imperium Romanum eingenommen hat. Schon Augustus liebte in Aquis Granni die heißen Thermalbäder – er war nach den Zeugnissen Suetons ein richtiger „Frierpitter“, er trug immer mehrere Tuniken übereinander.


Andreas Schaub führte vom Elisengarten, in dem die archäologische Vitrine einen tieferen Einblick in den Boden mit Funden einer Silbermünze zur augusteischen Zeit, einer Scherbe eines aus Italien eingeführten Kermiktellers u.a. bot, in das Innere der Stadt, zeigte Reste einer Therme, dann einen Portikus – dessen Abbild auch die Fassade des Bonner Landesmuseums hinter Glas schmückt, Der offene Platz deutete wohl bei diesem Prachtzugang auf ein spektakuläres Forum hin.
Stadtarchäologe Andreas Schaub
Das Centre Charlemagne zeigte mit seiner Sonderausstellung eine reiche Sammlung von schriftlichen Zeugnissen auf Holz, Tonscherben und Steinen. Präsentiert wird das Ganze durch witzige Comicfiguren, die aus ihrer fiktiven Lebenszeit erzählen und -garniert durch die Funde- uns heutigen Besuchern den Einblick in die Euregio Maas-Rhein gewähren.

Natürlich war auch der Aachener Dom wieder ein immer wieder gern aufgesuchter Ort, mit dem die Aachener Stadtgeschichte besonders aufwartet; da verschwindet schon mal die ebenfalls nicht unbedeutende Rolle Aachens im ersten und zweiten Jahrhundert.
Gut, dass wir diese Bedeutung mit unserer Exkursion noch einmal hervorgehoben haben.
Römischer Portikus
Hoher Dom zu Aachen